Hochverehrter Herr!

Vor Allem herzlichsten Dank für das mir gesandte schöne Geschenk, es hat mir unendliche Freude gemacht, besonders da Sie die Güte hatten eigenhändig eine Dedication anzufügen. Leider bin ich der englischen Sprache zu wenig Herr, als dass ich mit vollkommenen Verständniss Ihre grossen Gedanken an der Quelle schöpfen könnte.²

Mit Mr. Prof. Häckel stehe ich auch in brieflichen Verkehr und hat mich die Empfehlung seiner Natürl. Schöpfungsgeschichte in einen hiesigen Journale in eine herbe Polemik mit den hier hausenden Spiritisten gebracht, auch Ihren Namen brachte man auf unnoble Art mit ins Spiel, ich habe mich aber leidlich gewehrt und ihnen mit schneidiger Sprache heimgeleuchtet.³ Diesem Chore kann man nicht grob genug kommen!

Heute bin ich so frei Ihnen eine meiner Ideen beizufügen, ich ersuche Sie hoflichst mir dieselbe mit Ihren Bemerkungen versehen und von Ihnen als gelesen attestirt retour zu senden, da ich selbe Mr. Prof. Häckel auch vorlegen möchte.⁴ Es sollte mich freuen zu den vielen Beweisen für die Wahrheit Ihrer grossen Lehre auch nur einen kleinen neuen beifügen zu können.

Sonntag sowohl, als auch Sonntag vor 8 Tagen habe ich Vorträge über Ihre Selectionslehre gehalten, beide male vor zahlreich anwesenden Publicum aus allen Ständen. Nächsten Sonntag spreche ich über “den Kampf ums Dasein” um meinen Zuhörern nach und nach ein vollständiges Bild des so verrufenen und doch ewigwahren “Darwinismus” zu verschaffen.

Wenn ich schliesslich noch bitte, mir zu gestatten dass ich, der Ihnen so treu ergeben, der freudig den Kampf aufzunehmen bereit ist, den man gegen Ihre Lehre aller Orten kämpft, mit Ihnen in Correspondenz bleiben dürfte, so spreche ich diesen Wunsch aus, hoffend nicht umsonst zu bitten.

Mit aller Achtung | Ihr | D^r. Alfr. Moschkau.

P.S. Erlaubte mir Ihnen meine Photographie beizulegen!⁵